Wolfsrisse in Oberkärnten: Der Schutz von Mensch und Tier muss oberste Priorität haben
FPÖ fordert praxistaugliche Wolfsverordnung
Wolfssichtungen und Wolfsrisse häufen sich auch in Oberkärnten und gehören für viele Landwirte leider schon fast zum Alltag. Während der Wolf in der Gemeinde Stockenboi, wie bereits medial bekannt, vom Landwirt direkt am Hof gefilmt wurde, hat er in Obervellach nach mehrmaligen Sichtungen auch Tiere gerissen, wie der Kärntner FPÖ-Chef NAbg. Erwin Angerer und Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Manfred Muhr darlegen. „Jetzt ist genau das eingetreten, worauf wir im Herbst bereits verwiesen haben. Der Wolf ist den Tieren von der Alm ins Tal gefolgt und treibt nun nahe unserer Ortschaften und in den Höfen unserer Landwirte sein Unwesen.“ Zwei gerissene Hirschkühe und zwei Schafe gehen auf das Konto des Wolfes in Obervellach. Sechs weitere Tiere sind abgängig. „Der landwirtschaftliche Betrieb, dessen Schafe gerissen worden sind, befindet sich im direkten Nahbereich zu einem Campingplatz (ca. 350 Meter entfernt). Damit stellt der Wolf nicht mehr nur eine Gefahr für unsere Nutztiere, sondern auch die Menschen dar“, erklärte Muhr.
„Die Almsaison hat noch nicht begonnen, doch die Wolfssichtungen und Wolfsrisse häufen sich im Tal bereits besorgniserregend“, sagte Angerer, der gemeinsam mit Muhr seit geraumer Zeit eine schnelle und unbürokratische Lösung des Landes zum Schutz von Mensch und Tier fordert. „Jetzt kann LR Gruber zeigen, was seine jüngste Wolfsverordnung in der Praxis hält und ob sie letztendlich umsetzbar ist. Wir fürchten nicht. Denn wenn erst 20 Nutztiere innerhalb eines Monats oder 35 innerhalb von drei Monaten von ein und demselben Wolf verletzt oder gerissen werden müssen, damit er zur Entnahme freigegeben wird, dann ist das in Wahrheit keine praktikable Verordnung, sondern eine Katastrophe“, meinte Angerer. Die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer – einberufen durch die FPÖ – habe deshalb im letzten Jahr bereits einstimmig eine Resolution zur Entnahme von Problemwölfen in Weideschutzgebieten verabschiedet und eine Gesetzesänderung im Landtag gefordert. „Darüber hinaus muss sich ÖVP-Landwirtschaftsministerin Köstinger endlich dafür einsetzen, den Schutzstatus des Wolfes in der FFH-Richtlinie herabzusetzen und den entsprechenden Antrag an die EU-Kommission stellen“, forderte der FPÖ-Landesparteiobmann, der im Nationalrat bereits mehrfach diesbezügliche Anträge einbrachte.
„Im Sinne der betroffenen Landwirte und der mittlerweile beunruhigten und zum Teil verängstigten Bevölkerung hoffen wir, dass nicht erst noch mehr passieren muss, bevor den großen Worten und Verordnungen von LR Gruber endlich auch große Taten folgen“, sagte Muhr, der sich sicher ist, dass sich jene Bauern, die eine Almwirtschaft betreiben, angesichts der aktuellen Lage und der zahlreichen Vorzeichen, jedenfalls schon auf eine herausfordernde Almsaison einstellen werden müssen.