SPÖ und ÖVP fördern das Bauernsterben!
Bauern sollen Erhöhungen ihrer Einheitswerte unbedingt beeinspruchen – Einheitswerte müssten aufgrund dramatischer Einkommensverluste sinken, statt steigen
„Die neuen Einheitswertberechnungen mit teils saftigen Erhöhungen beschleunigen das Bauernsterben massiv. SPÖ und ÖVP haben das unter Mitwirkung ihrer eigenen Bauernvertreter zu verantworten“, betonen heute der Kärntner FPÖ-Obmann Landesrat Gernot Darmann und der freiheitliche Vizepräsident der Landwirtschaftskammer, Manfred Muhr, unter Hinweis auf einen Beitrag des ORF Kärnten. „Da der Einheitswert ein Ertragswert ist und die Erträge der land- und forstwirtschaftlichen Flächen in den letzten Jahren dramatisch gesunken sind, wäre statt einer Erhöhung eine Reduktion der Einheitswerte notwendig“, erklärt Darmann. Er verweist auf einen durchschnittlichen Einkommensverlust der Kärntner Bauern von 40 Prozent allein in den vergangenen fünf Jahren.
Dennoch werden jetzt die Einheitswerte in manchen Fällen sogar um 300 bis 600 Prozent erhöht. Dies auch deshalb, weil jetzt öffentliche Förderungen teilweise beim Einheitswert berücksichtigt werden, obwohl diese dazu dienen, einen Teil der Verluste durch die EU-Agrarpolitik und sinkende Produktpreise abzufedern. Als Folge werden nicht nur Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, sondern auch die Kammerumlage massiv steigen und enorme Mehrbelastungen für die Bauern verursachen. Es sei unerträglich, wenn der Direktor der Landwirtschaftskammer diese Situation auch noch beschönigt. „Die Landwirtschaftskammer wäre gut beraten, die Interessen der Bauern vor den eigenen Interessen zu stellen“, so FPÖ-Obmann Darmann, der allen betroffenen Bauern rät, drastische Erhöhungen ihrer Einheitswerte unbedingt unter Mithilfe eines Rechtanwaltes oder Steuerberaters zu beeinspruchen.
Vizepräsident Muhr rechnet damit, dass die durchschnittliche Steigerung der Einheitswerte je Betrieb rund 25 Prozent ausmacht. Er widerspricht damit dem Kammeramtsdirektor, welcher lediglich von Steigerungen zwischen fünf und zehn Prozent ausgeht und meint, die zusätzlichen Belastungen für die Bauern würden sich mit 100.000 bis 200.000 Euro in Grenzen halten. „Ist Kammeramtsdirektor Mikl nicht bewusst, dass er der Angestellte der Bauern ist und somit in ihrem Interesse handeln muss?“, so Muhr.