Millionen-Hilfspaket nach Dürre für heimischen Bauernstand wurde beschlossen
Österreichische Bundesregierung stellt 60 Millionen Euro an Hilfsgeldern zur Verfügung - Funktionierende und unabhängige Landwirtschaft wichtig für unser Land
Die lange Trockenheit der letzten Monate in Österreich und ganz Europa wurde zunehmend zu einer weiteren Belastungsprobe für die heimische Bauernschaft. „Neben den ohnehin schon viel zu geringen Erzeugerpreisen in allen Bereichen – unter anderem in der Milchwirtschaft, Rinderzucht, Schweinemast – führte die wochenlange Hitze auch noch zu massiven Ernteausfällen und Futterknappheit“, zeigte sich der freiheitliche Agrarsprecher im Nationalrat NAbg. Maximilian Linder um die Zukunft der österreichischen Bauern besorgt.
Auch in Deutschland und anderen Nachbarländern gab es monatelang keine nennenswerten Niederschläge zu verzeichnen. Daher bekommen Österreichs Landwirte nun auch am europäischen Markt so gut wie keine Futtermittelmittel, um den Eigenbedarf auch nur im Geringsten zu decken. „Die heimischen Forstwirte waren zusätzlich noch mit der Gefahr von Waldbränden und einer hohen Borkenkäferbelastung konfrontiert. Alle Faktoren gemeinsam, ergänzend zur ohnehin schon schwierigen wirtschaftlichen Lage unserer heimischen Bauern, bedeuten eine Katastrophe für die österreichische Landwirtschaft!“, so Linder weiter.
Daher habe sich die Bundesregierung darauf verständigt, den heimischen Landwirten mit einer kräftigen Finanzspritze unter die Arme zu greifen. Nicht zuletzt aufgrund der Initiative der Freiheitlichen Bauernschaft, besonders der niederösterreichischen Landesgruppe, die als erste auf dieses existenzbedrohende Problem mit konkreten Vorschlägen hingewiesen hat. „Rund 60 Millionen Euro werden zur Verfügung stehen, um das Schlimmste abzufedern. Die Berechnung der Unterstützungsgelder wird anhand der Flächengröße und Großvieheinheit erfolgen“, so Maximilian Linder erfreut.
Das beinhaltet das Hilfspaket für unsere Bauern:
- Finanzielle Unterstützung für alle, die Elementarrisikoversicherung wird von 50 auf 55 Prozent angehoben.
- Damit steigt der bisherige Gesamtzuschuss zu diesen Prämien von derzeit 63 Millionen Euro auf künftig rund 75 Millionen Euro an, diese Zuschüsse teilen sich Bund und Land.
- Einführung eines Prämiensystems für Tierausfallsversicherungen. Auch hier werden Prämien mit 55 Prozent bezuschusst, der Finanzaufwand dafür liegt bei maximal 11 Millionen Euro, ebenfalls teilen sich Bund und Länder die Kosten.
- Raten und Rückzahlungen für Agrarkredite können aufgrund dieser Ausnahmesituation leichter gestundet werden, die Laufzeit von Krediten kann um 1 Jahr verlängert werden. Das hilft den Landwirtschaftsbetrieben, die aufgrund der Ausfälle und Schäden ansonsten mit ihren Zahlungen in Verzug geraten.
- Wir legen Agrarsonderkredite „Trockenheit“ für Betriebe in betroffenen Regionen auf. Die Darlehenshöhe reicht von 5.000 Euro bis maximal 50.000 Euro. Der Bund gewährt Zinszuschüsse zu diesem Darlehen.
- Unsere Wälder haben schwere Schaden genommen, der Befall durch Borkenkäfer war enorm und wird die Rekordschäden des Vorjahres (3,5 Millionen Festmeter!) übersteigen. Im Rahmen der Förderprogramme „Ländliche Entwicklung“ werden insgesamt 20 Millionen Euro für Sofortmaßnahmen bereitgestellt. Ziel ist es, die Wiederaufforstung in gegen Befall resistentere Mischwälder voranzutreiben.
- Für besonders betroffene tierhaltende Betriebe werden 20 Millionen Euro als Soforthilfe bereitgestellt, auch hier teilen sich Bund und Länder die Kosten.
- Die Bundesmittel werden über Umschichtungen in den Regierungsressorts frei gemacht.
Der freiheitliche Agrarsprecher betonte: „Der Bundesregierung sind die österreichischen Bauern ein wichtiges Anliegen und wir wissen um die große Bedeutung einer funktionierenden und unabhängigen Landwirtschaft für unser Land. Die Koalition wird den heimischen Bauernstand auch in Zukunft in Katastrophensituationen nicht im Stich lassen und immer unterstützen!“