Keine Spur von gelebter Partnerschaft zwischen Holzindustrie und Bauern
Freiheitliche fordern Bekenntnis und Unterstützung für Waldbauern und ein Ende der von der Holzindustrie betriebenen Preispolitik
Seit Wochen gehen die Wogen aufgrund der explodierenden Preise am Holzsektor hoch. Dass die Holzindustrie die aktuelle Marktsituation bagatellisiert, gießt zusätzliches Öl ins Feuer: „Kleine Holzbetriebe und vor allem unsere Waldbauern leiden. Seit Jahren müssen sie zusehen, wie – trotz der vielen Schadhölzer, die in unseren Wäldern aufgrund von Unwetterereignissen liegen – Billigsthölzer aus dem Ausland importiert werden. Aufgrund der momentanen Entwicklungen spitzt sich die Lage immer mehr zu“, erklärte der gf. Landesparteiobmann der FPÖ Kärnten, Erwin Angerer.
Der freiheitliche Landwirtschaftskammer-Vizepräsident, Manfred Muhr, bekräftigte einmal mehr, dass es ein „starkes Bekenntnis für mehr Regionalität und Landwirtschaft braucht, um unsere Forstwirte aus der Corona-Krise zu führen. Dass seitens der Holzindustrie nun verlautbart wird, man hätte die Preise an die Waldbauern um 50 Prozent erhöht, ist purer Hohn! Der aktuelle Holzpreis entspricht lediglich dem „Vor-Corona-Niveau“. Unsere Landwirte werden jedoch seit Jahrzehnten mit Billigstrundholzpreisen abgespeist, oder müssen zusehen, wie Holz aus Nachbarländern an die großen Holzverarbeitungsunternehmen in Österreich geliefert wird. Der Rundholzpreis lag bereits in den 70er Jahren bei rund € 100,--, jetzt befindet er sich wieder auf dem Niveau von vor 40 Jahren, während die Kaufkraft nur mehr ein Drittel von 1974 beträgt! Die ÖVP begeht hier den größten Verrat. LPO Martin Gruber und LR Sebastian Schuschnig schauen tatenlos zu, wie Bauern und kleine Gewerbebetriebe sterben, nur damit eine Handvoll Unternehmer das große Geld machen! Wo bleibt da die gelebte Partnerschaft zwischen Holz, Industrie und Bauern?“
Muhr und Angerer fordern daher eine sofortige Unterstützung seitens der Kärntner Regierungsverantwortlichen, um den Fortbestand kleinbäuerlicher Sägewerke und Forstwirte zu sichern: „Wir müssen die direkte Partnerschaft zwischen Bauern und Zimmereien stärken, so wären Landwirte auch wieder in der Lage, Käferholz (Schadholz) zu veredeln. Der Bauernbund spricht sich immer für Wertschätzung und Wertschöpfung aus. Wir fordern ihn daher auf, zu handeln und zu beweisen, dass er tatsächlich hinter den Bauern steht und nicht nur ein Anhängsel der Wirtschaftsbundes bzw. einer industriellen Vereinigung ist“, so Muhr.
Angerer abschließend: „Die großen Holzindustrien interessieren sich für keine fairen Spielbedingungen, sie steuern bewusst die Entwicklungen des Marktes. Wir können nicht länger dulden, dass Großindustrielle Holzpreispolitik auf dem Rücken kleiner Waldbauern betreiben.“