Kärntner Volkspartei hat den ''Hausverstand'' an der Supermarktkasse abgegeben
ÖVP-Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig bewirbt „Selbstbedienungs-Container“ einer Supermarktkette und fällt damit den heimischen bäuerlichen Direktvermarktern in den Rücken
Eine bekannte österreichische Supermarktkette hat in vier Oberkärntner Gemeinden begonnen „Selbstbedienungs-Container“ aufzustellen und sieht dies als Pilotprojekt für ganz Österreich. ÖVP-Wirtschaftslandesrat macht in den sozialen Medien jetzt eifrig Werbung dafür, was ihm ordentlich Kritik vom Landesobmann der Freiheitlichen und Unabhängigen Bauernschaft Kärnten einbringt. „Auf der einen Seite fördert ÖVP-Wirtschaftslandesrat die Nahversorger mit 300.000 Euro, dem gegenüber stehen mickrige 100.000 Euro für die bäuerlichen Direktvermarktungshütten aus dem Budget von ÖVP-Agrarlandesrat Martin Gruber. Jetzt geht Schuschnig auch noch her und bewirbt die neuen ‚Selbstbedienungs-Container‘ einer bekannten österreichischen Supermarktkette. Anscheinend wurde von der Kärntner Volkspartei der stets beworbene ‚Hausverstand‘ an der Supermarktkasse des gelben Handelskonzerns abgegeben“, wundert sich der Vizepräsident der Kärntner Landwirtschaftskammer Manfred Muhr über diese Marketingoffensive der Landes-ÖVP.
Für Muhr ist die Aktion von Sebastian Schuschnig auch aufgrund einer anderen Tatsache äußert fragwürdig: „Das Vorgehen Schuschnigs in dieser Sache grenzt an schwarze Schizophrenie. Die angebliche ‚Bauernpartei‘ ÖVP und deren Repräsentanten geben einem Handelskonzern unter dem Deckmantel der Nahversorgung werbetechnische Schützenhilfe und fallen den heimischen bäuerlichen Direktvermarktern damit in den Rücken.“ Muhr fordert die ÖVP auf endlich zum Vorteil der heimischen Landwirte zu arbeiten, die vielen bereits beschlossenen freiheitlichen Anträge in der Landwirtschaftskammer sowie im Landtag auch endlich umzusetzen und mit solchen verfehlten Werbeaktionen aufzuhören.
Manfred Muhr befürchtet, dass dies den Anfang vom Ende der bäuerlichen Direktvermarktungshütten bedeutet, sollte dieses Konzept des gelben Handelsriesen wirklich Schule machen. Er sieht einen Schlag ins Gesicht der heimischen Landwirte, die vom Handel schon lange keine ordentlichen Preise mehr für ihre Produkte bekämen und deshalb in die Direktvermarktung eingestiegen seien, um ihre Höfe zu erhalten und finanziell abzusichern. „Jetzt dürfen die bäuerlichen Direktvermarkter wieder bei einem Handelskonzern Bittsteller spielen, damit sie in dessen Sortiment gelistet werden. Derselbe Konzern wirbt im Übrigen gerade mit extremen Lebensmittel-Dumpingpreisen, das ist dann wohl auch in den neuen ‚Selbstbedienungs-Containern‘ zu befürchten. Warum unterstützt man nicht einfach das Aufstellen der bäuerlichen Direktvermarktungshütten? Damit hat die ÖVP wieder einmal ihr wahres Gesicht gezeigt, die Bauern braucht sie nur für ein regionales Image“, so Muhr abschließend.