Einkommensrückgang um 28 Prozent – Bauernsterben setzt sich fort
Freihandelsabkommen Mercosur ist Todesstoß für Kärntner Landwirtschaft
Das Jahreseinkommen der Land- und Forstwirtschaft in Kärnten sank im Jahr 2023 um 28 Prozent, wie aus dem „Grünen Bericht 2024“ hervorgeht. „Im Bundesländervergleich gab es lediglich im Burgenland einen größeren Rückgang. Die Bäuerinnen und Bauern in Kärnten stehen mit dem Rücken zur Wand. Die Kostensteigerungen der letzten Jahre haben voll zugeschlagen, die Produktpreise hingegen sind nicht oder zu gering gestiegen“, zeigte sich der freiheitliche Vizepräsident der Kärntner Landwirtschaftskammer Roman Linder besorgt.
„Das Freihandelsabkommen Mercosur ist der Todesstoß für die heimischen Rinderbauern! Unsere Bauernfamilien sind der Garant für regionale Lebensmittel in höchster Qualität. Sie produzieren täglich unter Einhaltung von höchsten Qualitäts-, Tierschutz- und Umweltstandards. Ebenso sind sie Pfleger und Erhalter der Kärntner Kulturlandschaft. In Südamerika spielen all diese Standards keine Rolle. Das kann doch nicht wahr sein!“, gab Linder zu bedenken.
Für den FPÖ-Agrarpolitiker sei es ebenso verwunderlich, dass der Präsident der Landwirtschaftskammer Kärnten nun plötzlich einen Brief an die EU-Abgeordneten verfassen lies. „Diese Doppelmoral ist unehrlich! Es ist seine ÖVP, die diesen Deal auf EU-Ebene mitverantwortet. Präsident Siegfried Huber trägt daher ebenso die Verantwortung dafür. Dies wissen die Kärntner Bäuerinnen und Bauern. Immer dasselbe Spiel, zuerst selbst das Feuer legen und sich dann als Feuerwehrmann feiern lassen!“ ärgerte sich Linder.
Die Freiheitliche Bauernschaft wird diesbezüglich ihre langjährigen Forderungen bei der Vollversammlung der Kärntner Landwirtschaftskammer am Mittwoch einmal mehr einbringen, kündigte Linder an: „Dies sind eine durchgehende Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln, ein Importstopp für Produkte, welche nicht nach österreichischen Qualitäts-, Tierschutz- und Umweltstandards produziert werden, sowie eine echte Inflationsabgeltung bei den Ausgleichszahlungen.“