Der Ausverkauf unserer Heimat geht munter weiter: Bauernland muss unbedingt in Bauernhand bleiben!
Deutscher Milliardär will 170 ha Ackerland im Lavanttal kaufen - Grundverkehrskommission muss genauestens prüfen
Mit Befremden reagierte am Freitag der freiheitliche Vizepräsident der Kärntner Landwirtschaftskammer Manfred Muhr auf den nunmehr publik gewordenen Verkauf von rund 170 ha Ackerland im Lavanttal an einen deutschen Milliardär. Laut Medienberichten regt sich unter zahlreichen Bauern des Tales massiver Widerstand gegen diesen Deal, sie wollen die Flächen lieber selber bewirtschaften und dauerhaft für die Landwirtschaft sichern. „Der Ausverkauf unserer Heimat geht munter weiter. Es kann nicht sein, dass ein deutscher Milliardär noch weitere Ackerflächen benötigt, um die Existenzfähigkeit seines landwirtschaftlichen Betriebes abzusichern. Das wäre nämlich eine Begründung, um land- und forstwirtschaftliche Flächen überhaupt kaufen zu dürfen. Bauernland muss unbedingt in Bauernhand bleiben!“, so Manfred Muhr in einer Aussendung.
Muhr weißt darauf hin, dass er mit der Freiheitlichen und Unabhängigen Bauernschaft Kärnten bereits vor Jahren eine Verschärfung des Kärntner Grundverkehrsgesetzes gefordert hat. „Die Ankündigung des deutschen Milliardärs, die umliegenden Bauern können ja einen Teil der Flächen pachten, erinnert an die Zeit der Leibeigenschaft. Ich fordere daher die Grundverkehrskommission der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg auf, diese Angelegenheit genauestens zu prüfen und nach Möglichkeit die 170 ha den aufstockungswilligen Landwirten mittels öffentlicher Ausschreibung anzubieten. Nochmalig ergeht auch meine Aufforderung an die SPÖVP-Regierung, das Grundverkehrsgesetz endlich im Sinne der Land- und Forstwirtschaft zu novellieren“, so Muhr.
Auch FPÖ-Landesparteisekretärin und Wolfsberger Stadträtin Isabella Theuermann bekräftigt Muhrs Kritik. „Es kann nicht Sinn und Zweck sein, dass sich Milliardäre aus dem Ausland landwirtschaftliche Flächen sichern und unsere Bauern keine Möglichkeiten mehr haben sich zu erweitern. Ein Milliardär zahlt für diese Flächen utopische Preise bei denen unsere Bauern unmöglich mithalten können. Ähnlich ist die Situation bei den Chalet Dörfern, wo sich aktuell Holländische Investoren massenhaft Flächen sichern. Das Lavanttal darf nicht in kitzbühlähnliche Zustände verfallen. Sonst sind wir bald Gäste in der eigenen Heimat!“, ist Theuermann besorgt.