Bauern-Einkommensbericht 2016: ÖVP vernachlässigt die Kärntner Bauern!
Monatslohn der Kärntner Bauern auf Mindestsicherungs-Niveau – Kein Spielraum für Investitionen – Kärnten letzter im Bundesländervergleich
„Der heute in der Regierungssitzung beschlossene Bericht über die wirtschaftliche und soziale Lage der Kärntner Bauern spiegelt ein verheerendes Bild wieder: Das Einkommen eines durchschnittlichen Bauern liegt mit rund 880 Euro im Monat nur knapp über der Mindestsicherung in Höhe von 844 Euro. Das ist ein skandalöser Zustand, denn im Gegensatz zu Beziehern der Mindestsicherung arbeiten unsere Bauern Tag und Nacht. Der Grund für diese unhaltbare Situation liegt in den Versäumnissen der ÖVP-Agrarpolitik der letzten 30 Jahre“, betonte der Kärntner FPÖ-Obmann Landesrat Mag. Gernot Darmann nach der heutigen Regierungssitzung. „Die ÖVP hatte in den letzten Jahrzehnten alle Zügel im Agrarbereich in der Hand. Auf unsere bäuerlichen Strukturen in Kärnten mit einer Vielzahl von kleinen und mittleren Betrieben wurde aber keine Rücksicht genommen“, so Darmann.
Die Einkommenssituation der Bauern sei leider viel fataler, als im „Grünen Bericht“ dargestellt, so Darmann. Das von Agrarreferent Benger angeführte durchschnittliche Jahreseinkommen von rund 23.600 Euro je Betrieb stelle nicht das tatsächlich verfügbare Einkommen dar. „Von diesem Betrag müssen noch die Sozialversicherungsbeiträge abgezogen werden, da diese als Privatausgaben geführt werden. Dann schaut die Situation ganz anders aus und man liegt bei rund 17.600 Euro Einkommen je Betrieb“, betonte Darmann, der auf mehrere falsche Berechnungen im Grünen Bericht hinwies.
Auf Grund des geringen Einkommens gebe es für die Kärntner Bauern auch kaum mehr eine Möglichkeit aus dem erwirtschafteten Einkommen heraus in den Betrieb zu investieren. „Das ist erschreckend. Die Zahlen zeigen klar, dass einem durchschnittlichen Kärntner Bauer nur mehr 1.133 Euro im Jahr für Investitionen ins eigene Unternehmen übrig bleiben. Kärnten nimmt damit den traurigen letzten Platz im Bundesländervergleich ein“, erklärte der FPÖ-Obmann. Im Vergleich dazu könne ein Bauer in der Steiermark 4.596 Euro im Jahr, ein Bauer in Salzburg sogar 6.444 Euro im Jahr in die Weiterentwicklung seines Betriebes investieren. Der Bundesschnitt liege bei 6.260 Euro.
Allein von 2010 bis 2015 habe es einen durchschnittlichen Einkommensverlust der Kärntner Bauern von 40 Prozent gegeben, verweist Darmann. „Statt Symptombekämpfung, müssen von den ÖVP-Verantwortlichen endlich die wahren Ursachen in Angriff genommen werden. Die Produktpreise sind noch immer viel zu gering und allfällige Steigerungen kommen nicht bei den Bauern an“, betonte der FPÖ-Obmann. So komme etwa bei der aktuellen Preissteigerung von bis zu 80 Prozent beim Butterpreis bei den Bauern nur ein Bruchteil an. „Warum weist die schwarze Agrarpolitik nicht darauf hin und benennt die wahren Profiteure? Im Sinne der Gerechtigkeit für unsere Landwirte wäre es notwendig, dass nicht die Konzerne alles einstreifen, sondern endlich unsere hart arbeitenden Bauern profitieren“, forderte Darmann.